Die Digitalisierung zieht sich durch alle Branchen und Gesellschaftsbereiche. Auch das Gesundheitswesen kann sich dieser Entwicklung nicht mehr lang entziehen. Auch wenn hier bisher noch starre und veraltete Arbeitsweisen herrschen, ist der Ruf nach Veränderung immer lauter geworden. Wie zeigt sich das? Beispielsweise in einem Hackathon wie dem, der an diesem Wochenende im Haus der Wissenschaft stattgefunden hat. Wir waren als Premiumpartner auch dabei.
Von Freitag bis Sonntag konnten die Teilnehmer ihre Vision vom Gesundheitswesen der Zukunft ausarbeiten. Die Ideen hierzu konnten die Teilnehmer entweder selbst mitbringen und in einem kurzen Pitch vorstellen, oder sich in einem dieser Pitches von dem Projekt eines anderen begeistern lassen und sich diesem anschließen. Vom Zahnarzt über Linguisten bis hin zur Studentin der medizinischen Informatik war das Teilnehmerfeld breit gestreut. Ebenso die Projektvorschläge:
Die eine träumte von einem Self-Check-In Automaten, der lange Wartezeiten bei Hausarzt und in der Klinik überflüssig macht. Der andere schlug eine Waage in Schuhen vor, die den Träger warnte, wenn er ein für die Konstitution seines Rückgrades zu hohes Gewicht trägt oder eine falsche Körperhaltung einnimmt. Wieder andere wollten die bereits im Automotive bekannte Technologie für Notrufe, sogenannte e-Calls, für Taucher möglich machen: den e-dive.
Bis spät in die Nacht und auch noch den halben Sonntag gaben die Teams alles. Mit bereitgestelltem Equipment wie 3D-Drucker oder VR-Brillen wurde konzipiert, getüftelt und konstruiert. Am Sonntagmittag war es dann soweit: Jedes Team bekam in einer 7-minütigen Präsentation vor den Juroren aus Forschung und Wirtschaft die Chance, die Innovationskraft und Realisierbarkeit ihrer Vision unter Beweis zu stellen. Insgesamt 7 Projekte gingen an den Start und hofften auf die 1000 Euro Hauptgewinn oder die vom Protohaus bereit gestellten Ressourcen zur Weiterbearbeitung des Projektes.
Nach kurzer Beratungszeit waren die Gewinner gefunden: Der erste Platz ging wohlverdient an das Projekt „curilab“, eine Plattform, die Pflegekräften ihre Arbeit erleichtert und so bessere Pflege für ihre Patienten möglich macht. Wearables, wie eine smart Watch am Handgelenk der Pflegekraft wird mit Spracherkennung und künstlicher Intelligenz dokumentiert, was der Pfleger an seinem oder ihrem Arbeitstag geschafft hat. Ohne zeitraubende Dokumentation wird so alles Nötige im intelligenten System festgehalten und übersichtlich dem Kollegen / der Kollegin der nächsten Schicht übermittelt. Die große Zeitersparnis und die für den Patienten überlebenswichtige Minimierung von Übergabefehlern überzeugten die Jury. Das 5-köpfige Team freute sich sehr und kündigte an, das Geld in die weitere Umsetzung des Projektes zu stecken.
In jedem Team war die Begeisterung für die Thematik zu spüren. Beim Zweierteam „Resp VR“, das mit seinem Einsatz von VR-Brillen für Physiotherapie in abgelegenen Regionen den zweiten Platz erlangte oder der „Zahnfee Animation“, die mit e-Learning Videos dem Zahnarzt-Patienten von klein bis groß wichtige Infos über Ursachen und Bekämpfung von Zahnleiden bereitstellt (3. Platz): jeder brannte für sein Thema und wird dieses mit Sicherheit auch im Nachgang des Events weiterverfolgen.
Unter NDR.de wurde bereits ein Bericht des Events veröffentlicht. Unter dem Hashtack #healthhack18 ist zudem die live-Berichterstattung von uns sowie dem Veranstalter Metropolregion und weiteren beteiligten Partnern wie Techniker Krankenkasse oder dem Städtischem Klinikum nachzulesen.